14 Park-and-Ride-Anlagen in Rheinland-Pfalz im Check

REGION – 14 Park-and-Ride-Anlagen in Rheinland-Pfalz im Check: mit Gut bewertet – Abschluss der ACE-Clubinitiative „Kann Deutschland P+R?“

700 Ehrenamtliche des ACE haben seit April bundesweit 652 Park-and-Ride-Plätze unter die Lupe genommen. Im Fokus des bundesweiten Tests standen die Kategorien Angebot & Ausstattung, Sicherheit, Barrierefreiheit und zusätzliche Mobilitätsangebote. Gecheckt wurden nur Anlagen, die über mindestens ein ÖPNV-Angebot verfügen, um als Umstiegspunkt zwischen verschiedenen Verkehrsträgern zu fungieren. Unter dem Motto „Kann Deutschland P+R?“wurden allein in Rheinland-Pfalz in den vergangenen Monaten 14 P+R Plätze überprüft.

Mehr als ein Viertel durchgefallen

Bei jedem einzelnen Check im Rahmen der ACE-Clubinitiative wurden insgesamt 27 Kriterien überprüft: Verfügt der P+R Platz über mehr als ein ÖPNV-Angebot? Sind barrierefreie Parkplätze vorhanden? Gibt es eine Videoüberwachung? Wie steht es um weitere Mobilitätsangebote wie Carsharing, E-Scooter oder Leih-Fahrräder? All diese und weitere Kriterien erfüllten 64 Prozent der überprüften P+R-Plätze in Rheinland-Pfalz und wurden mit dem Prädikat „Gut“ ausgezeichnet. Zur besten Anlage in Rheinland-Pfalz wurde Der P&R Parkplatz „Konrad-Adenauer-Platz in Altenkirchen mit 11,25 Punkten gekürt.

36 Prozent der begutachteten P+R-Anlagen, die  in Rheinland-Pfalz liegen, haben den P+R Check nicht bestanden. Zum Vergleich: Im bundesweiten Durchschnitt haben 68 Prozent den Check bestanden. Gleichzeitig konnte 5 der untersuchten Parkplätze nur weniger als acht Punkte erzielen und ist damit durchgefallen. Die P+R Anlage Kurt-Schumacher Brücke, Moselwiese Koblenz landet mit lediglich 4 von möglichen 18 Punkten im ACE-Check auf dem letzten Platz.

Insgesamt waren 86 Prozent aller überprüften Anlagen in Rheinland-Pfalz kostenfrei nutzbar.

Bei Sicherheit & Barrierefreiheit viel Luft nach oben

In der Kategorie Sicherheit wurde überprüft, ob ausreichende Beschilderung und Beleuchtung, eine Video-Überwachung, sichtbare Stellplatzmarkierungen und eine optische bzw. bauliche Trennung zwischen Fahrbahn und Gehbereich vorhanden sind. Der Bundesdurchschnitt liegt hier bei lediglich 65 Prozent, während Rheinland-Pfalz mit 46 Prozent liegt.

Noch schlechter sieht es bei der Barrierefreiheit aus: Die getesteten P+R Plätze Deutschlands sind zu 64 Prozent barrierefrei, in Rheinland-Pfalz waren es nur 36 Prozent.

Durchwachsenes Bild bei weiteren Mobilitätsangeboten

71 Prozent der überprüften P+R Anlagen in Rheinland-Pfalz bieten mehr als ein ÖPNV-Angebot, was sie als Umstiegspunkt besonders attraktiv macht. Weitere Mobilitätsangebote sind deutlich seltener vorhanden: Taxi-Stände sind mit 29 Prozent noch am weitesten verbreitet. Kein einziger verfügt hingegen über ein Carsharing-Angebot.

Dieter Born, Pressesprecher des ACE Kreisclubs Altenkirchen-Westerwald „Auch wenn der Großteil der P+R Plätze unseren Check bestanden hat, ist das kein Grund zur Freude. Insbesondere bei der Sicherheit und der Barrierefreiheit dürfen wir keine Abstriche machen und weniger als 100 Prozent akzeptieren. Mit rund 65 Prozent in diesen Kategorien sind wir von diesem Ziel noch weit entfernt. Arbeitswege werden noch zu häufig allein im Auto zurückgelegt. P+R Anlagen sind als Schnittstelle zwischen Städten und angrenzenden Landkreisen die richtige Lösung, müssen aber auch attraktiv und alltagstauglich sein, damit sie genutzt werden. Immer mehr Menschen fahren E-Autos, doch gerade einmal 29 Prozent der überprüften Plätze verfügten überhaupt über eine Ladesäule – leider auch meist mit Blockiergebühr. Sie sind damit für Pendelnde ungeeignet. Auch abseits des Autos gibt es Verkehrsmittel, die nicht vergessen werden dürfen. Teure E-Bikes sind keine Seltenheit mehr. Sie am Bahnhof abzustellen, ist vielen aber häufig zu unsicher: Nur 36 Prozent der geprüften Anlagen waren mit einem sichereren Fahrrad-Parkhaus ausgestattet.“

Als Europas Mobilitätsbegleiter hat der ACE mit der diesjährigen Clubinitiative das Thema der multimodalen Mobilität in den Fokus gerückt. Dafür konnten neben Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) als Schirmherrn auch die Allianz pro Schiene und den Bundesverband der betrieblichen Mobilität als Partner gewonnen werden. Alle Daten zur Barrierefreiheit werden außerdem der Organisation Wheelmap unter dem Dach der Sozialhelden zur Verfügung gestellt.

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